Beitrag verfasst am 10. April 2018 von Ronya Lapp

Wempe am Frankfurter Flughafen – der etwas andere Arbeitstag

Von 6:30 – 21:30 Uhr an 365 Tagen im Jahr

Die Öffnungszeit unserer Niederlassung am Frankfurter Flughafen erfordert drei Schichten – eine Frühschicht, eine Spätschicht und eine Mittelschicht, besetzt mit durchschnittlich 3 bis 4 Mitarbeitern.

Die Frühschicht beginnt um 6:00 Uhr und endet um 14:30 Uhr.

In einer Schichtüberschneidung von einer Stunde sind sowohl Frühschicht als auch Spätschicht in der Niederlassung.

Um einen reibungslosen Ablauf aller Geschäftsprozesse zu gewährleisten, werden in dieser einen Stunde alle wesentlichen Informationen an die nächste Schicht weitergetragen.

Die Spätschicht beginnt entsprechend um 13:30 und endet nach Schließung der Niederlassung gegen 22:00 Uhr.

Eine Mittelschicht, die von 9:30 – 18:00 Uhr anwesend ist, wirkt unterstützend für Früh- und Spätschicht.

Zu Beginn meiner Ausbildung habe ich stark daran gezweifelt, in Schichten arbeiten zu können.
Mittlerweile weiß ich diese Art von Schichtarbeit sehr zu schätzen. Denn der große Vorteil hierbei ist, dass vor oder nach jeder Schicht immer auch ein bisschen Freizeit am Tag bleibt.

Die Öffnungszeiten der Niederlassung stimmen mit dem Flugplan zeitlich überein. So wird beispielsweise am Abend, mit Schließung der Niederlassung, auch das Boarding des letzten Fluges im Abflugbereich Z beginnen.

Was ist besonders daran, am Flughafen zu arbeiten?

Besonderheit Nummer 1: Die Sicherheitskontrolle

Da sich unsere Niederlassung im sicherheitskontrollierten Bereich des Flughafens befindet, ist auch für Mitarbeiter eine Sicherheitskontrolle unumgänglich. Diese Kontrolle geht allerdings wesentlich zügiger vonstatten als die Kontrolle der reisenden Fluggäste.

Zum einen sind Themen wie Flüssigkeiten, spitze Gegenstände, etc. bei der Kontrolle nicht derartig relevant. Zum anderen wissen in der Regel alle Mitarbeiter des Flughafens, welche Kleidungsstücke zum Beispiel separat durch den Scanner laufen müssen, um Zeit zu sparen.

So ist das Thema Sicherheitskontrolle im Normalfall eine Sache von maximal 2 Minuten – damit sehr unproblematisch und reine Gewöhnungssache.

Besonderheit Nummer 2: Nationalität nach Tageszeit

Die Nationalität unserer Kunden ist größtenteils abhängig von den angeflogenen Destinationen.

So bestimmt der Flugplan, dass am Morgen und am Vormittag in erster Linie amerikanische Kunden anzutreffen sind.
Am Nachmittag und späten Abend ist ein Großteil unserer Kunden asiatischer Herkunft.

Nummer 3: Service, weit über den Verkauf hinaus

Besonders am Flughafen muss unser Service weit über die Niederlassung hinaus gehen.

Viele Menschen an einem Ort, ein Wald aus Schildern, ständige Durchsagen und andere derartige Einflussfaktoren an einem Flughafen wie Frankfurt führen dazu, dass Reisende oft überfordert und unsicher sind.
Deshalb begleiten wir unsere Kunden beispielsweise bis hin zum Zoll, zur Rückerstattung des Tax Refunds und wenn nötig, auch bis an das richtige Gate. Dort verabschiede ich den Kunden mit ein bisschen Fernweh und freue mich auf die nächsten internationalen Begegnungen im Wempe-Geschäft.

Beitrag verfasst am 22. September 2017 von Philipp Steeg

Auf der Rennstrecke in Imola mit der Marke Roger Dubuis

Nach unserem diesjährigen Umbau werden wir Roger Dubuis höchstwahrscheinlich als neue Marke am Kurfürstendamm begrüßen können. Um die Marke schon etwas besser kennenzulernen und erste Erfahrungen mit den Uhren zu sammeln, durfte ich an der Händlertagung 2017 in Mailand und einem Kundenevent in Bologna teilnehmen.
Aufgrund der neuen Kooperation von Roger Dubuis und Pirelli standen beide Events ganz im Zeichen italienischen Rennsports.
Etwas außerhalb von Mailand wurden wir im Grand Hotel Villa Torretta untergebracht. Ein im 17. Jahrhundert erbauter und liebevoll restaurierter Komplex aus mehreren Villen.

 

Das offizielle Programm startete im Pirelli Hangar Bicocca. Einer ehemaligen Produktionsstätte von Pirelli die zur Kunstgalerie umgestaltet wurde und eine der größten Ausstellungsflächen für Kunst in Europa bietet.
Besonders die permanente Ausstellung von Anselm Kiefer hat mich sehr beeindruckt.

Im Anschluss besuchten wir die Pirelli Foundation und nach einer ausführlichen Besichtigung folgte ein strategischer Ausblick auf die Marke Roger Dubuis.
Am Abend gingen wir in die Mailänder Innenstadt zum gemeinsamen Dinner.

Der zweite Tag fand in der Villa Manzoni statt. In den Privaträumen Alessandro Manzonis wurden wir zu den neuesten Produkten von Roger Dubuis geschult. Anbei seht ihr eine Auswahl der beeindruckenden Kreationen. Nur wenige Marken können feinste Haute Horlogerie mit einem so sportlich und einzigartigen Design vereinen.

Wenige Tage später ging es dann zum nächsten Event nach Bologna. Nachdem wir etwas Zeit hatten, gemeinsam die historische Innenstadt Bolognas zu erkunden, fuhren wir zur Rennstrecke nach Imola.
Dort fand die Präsentation des neuen Lamborghini Huracan Performante statt. Ein beeindruckender Sportwagen, der den aktuellen Rundenrekord eines Serienfahrzeugs auf dem Nürburgring hält.
Nach einer kurzen Stärkung in der Streckenloge durften wir das Fahrzeug selbst auf der Rennstrecke ausprobieren oder neben den Lamborghini Testfahrern Platz nehmen. Der V10 Saugmotor mit 640PS beschleunigt von Null auf 100 in 2,9 Sekunden und katapultiert den Fahrer in Windeseile über die 4,9 Kilometer lange Rennstrecke. Für mich war es echtes Formel 1 Feeling in diesem wunderschönen Sportwagen.

Am Abend aßen wir gemeinsam auf der Terrasse unseres Hotels I Portici und konnten uns über die spannenden Erlebnisse des Tages austauschen -mit den passenden super sportlichen Uhren von Roger Dubuis am Arm.
Um das Event perfekt abzurunden, hatten wir das Glück, am nächsten Tag auch die Manufaktur und das Museum von Lamborghini zu besichtigen. Hier durften leider keine Fotos gemacht werden, doch es war ebenso beeindruckend wie der Tag davor, nur mit etwas weniger Nervenkitzel.

 

 

 

Beitrag verfasst am 11. November 2016 von Philipp Steeg

Cartier Brand Ambassadeur Event

Die spektakulären Events für ausgewählte Brand Ambassadeurs von Cartier finden jährlich und an immer anderen Orten statt. Nachdem wir im letzten Jahr auf Mallorca waren, wurden wir dieses Mal nach Genf eingeladen.
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Übernachten durften wir in einem der exklusivsten Hotels in Genf, dem Mandarin Oriental. Die Reise begann mit einer Bootstour auf dem Genfer See. Die Bootstour war ein ganz besonderes Erlebnis und wurde durch das traumhafte Wetter abgerundet. Am Abend erwartete uns im Gourmet-Restaurant des Hotels ein Genfer-Spezialitäten-Dinner.
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Den zweiten Reisetag starteten wir früh morgens mit dem Besuch der Cartier Manufaktur in La Chaux-de-Fonds. Bis zum späten Nachmittag besichtigten wir die Manufaktur mit ihren unterschiedlichen Teilbereichen. Cartier fertigt hier in hochmodernen Maschinenparks die Einzelteile der Uhrwerke vor, die im Anschluss nach höchster Schweizer Haute Horlogerie-Kunst von Hand verziert werden können. Cartier ist zudem die einzige Marke der Schweiz, bei der die Gläser noch von Hand gebrannt werden. Diese äußerst seltene Handwerkskunst wird für die Gläser vieler Tank Modelle genutzt, da die aufwendige Form und besondere Haptik dieser Uhren-Gläser nur von Hand erreicht werden kann.
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Gleich neben der Manufaktur hat die Marke eine alte Scheune restauriert, um dort die Metier d’Arts Kunstfertigkeiten in einzigartiger Atmosphäre auszuführen. Auf drei Etagen entstehen hier die aufwendigsten und exklusivsten Stücke der Manufaktur. Weiterhin werden traditionelle Handwerkskünste der Haute Joaillerie und Horlogerie gepflegt und weitergegeben. Cartier ist eine der letzten Manufakturen der Schweiz, die diese Kompetenzen beherrscht und somit sicherlich das umfangreichste Know-how im Bereich der Metier d’Arts besitzt. Wie ihr auf den Bildern sehen könnt, entstehen aus Hölzern und Halmen aufwendig künstlerische Zifferblätter.  Auch die Emaillearbeiten haben mich sehr beeindruckt. Die Fotos zeigen euch die natürlich gefärbten Steine, die zu Pulver verarbeitet, dann mit Wasser vermischt und als Kunstwerke auf das Zifferblatt gemalt und schlussendlich gebacken werden.

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Hier seht ihr nur einen Bruchteil des praktisch unendlichen Farbspektrums, das mit Email verarbeitet werden kann.

Nach der Rückfahrt ins Hotel und einer kurzen Auszeit ging es zum Dinner ins wunderschön geschmückte Weingut „Chateau de Bois“. Auf der anschließenden Gartenparty mit Livemusik feierten wir den Abschluss dieser absolut gelungenen zwei Tage.

Beitrag verfasst am 26. Juli 2016 von Marc Autmaring

Ein wertvolles Foto zum Abschluss: Ereignisreiche Tage in Wimbledon

Wer meine Beiträge bisher verfolgt hat, der weiß, dass ich großer Tennisfan bin und kaum eine Gelegenheit auslassen möchte, meinen Kunden den Tennissport näher zu bringen. Die Anspannung und absolute Ruhe während eines Turniers ist Adrenalin pur und sorgt immer wieder für Gänsehautmomente. Ein Kundenevent, das an Emotionen kaum zu toppen ist. Es gibt tatsächlich nur ein Turnier, das alle bisherigen in den Schatten stellen kann. Und das sind die Championships in Wimbledon. Ein Once-In-A-Life-Time-Erlebnis, das ich – dank langer Planungen und guten Kontakten – drei meiner Kunden Ende Juni ermöglichen konnte. Und auch ich muss zugeben, dass ich schwer beeindruckt war.

Wir starteten am Montag, den 22. Juni mit dem Flieger nach London, um von dort aus direkt unser Hotel in Wimbledon zu beziehen und ohne zu zögern weiter zum Grand-Slam-Turnier aufzubrechen. Unser dreitätiger Ausflug konnte beginnen! Die Atmosphäre vor Ort war trotz typisch englischem Wetter beeindruckend und uns packte direkt das Tennisfieber. Wir sahen Alexander Zverev gegen Paul-Henri Mathieu gewinnen, waren hautnah dabei als unser Schützling Philipp Kohlschreiber gegen Pierre-Hugues Herbert eine Niederlage einstecken musste und freuten uns mit Dustin Brown über seinen hart erkämpften Sieg.
Nach so viel Aufregung gönnten wir uns am Abend in Londons Szene-Hotspots „Novikov“ und „ZUMA“ ein feines Abendessen und stießen bei einem Glas Wein auf die ereignisreichen Tage an. Kundenreisen sind auch für mich als Organisator und Gastgeber eine spannende Sache. Nichts darf dem Zufall überlassen werden, Abläufe müssen ins Detail geplant werden und Alternativen immer mit einkalkuliert werden.

Wimbledon

Manche Dinge können aber nicht geplant werden. In unserem Fall war das ausnahmsweise sogar großes Glück. Und so ergab es sich, dass wir in unserem Hotel, welches direkt in Wimbledon lag, zur Tea Time neben dem serbischen Tennisfprofi Novak Djokovic, aktuelle Nummer 1 der Weltrangliste, saßen. Die Chance für ein kurzes Kennenlernen mussten wir ergreifen und so baten wir ihn höflich nach einem Foto und wünschten ihm für die weiteren Turniere viel Erfolg. Ein Treffen, das uns immer in positiver Erinnerung bleiben wird.


Die Reise nach Wimbledon zeigte mir, wie vielfältig und spannend mein Beruf als Geschäftsführer einer Niederlassung bei Wempe ist und lässt mich gleichzeitig erwartungsvoll darauf blicken, was noch kommt. Also bleibt gespannt auf meine nächsten Beiträge!

Beitrag verfasst am 06. April 2016 von Roxanne Kokkelenberg

Exklusive News von der Baselworld 2016

Baselworld – der wichtigste Treffpunkt der Uhren- und Schmuckindustrie

Nach meinem Beitrag über die Trends auf der SIHH in Genf, will ich euch heute von der Baselworld-Messe berichten.

Die BASELWORLD ist mit 141.000 m² und rund 150.000 Besuchern die einflussreichste und bedeutendste Messe unserer Branche. Natürlich war ich mit meinen Kollegen vom Kurfürstendamm vor Ort, um die Neuvorstellungen der Marken hautnah zu erleben.

Made in Glashütte

GlashütteUnsere drei Tage vor Ort starteten mit Glashütte Original, die ein beeindruckend effizientes Uhrwerk neu präsentierten. Das Kaliber 36 hat 100 Stunden Gangreserve und eine Spirale aus Silizium und schlägt in der neuen Senator Excellence. Eine Uhr, die durch Ihre schlichte Eleganz überzeugt und perfekt zum klassischen Anzug passt.

Ganz besonders gut gefallen hat uns auch das neue blaue Zifferblatt auf dem Senator Chronometer. Die feine Körnung der Grainé-Lackierung wird durch den dunklen Farbton sanft hervorgehoben und macht die Uhr zu einem absoluten Hingucker.
Im Anschluss ging es für uns zur direkten heimatlichen Nachbarschaft von Glashütte Original, zu Nomos Glashütte. Die kleine Manufaktur hat ihren Nachbarn mit den großen Namen erst im letzten Jahr ein Schnippchen geschlagen und das erste vollständig in Deutschland konstruierte und gefertigte Schwingsystem in ihrem neuen Uhrwerk DUW-3001 präsentiert. Jetzt kommt das Werk auch zum ersten Mal in einer eckigen Uhr, der Tetra, zum Einsatz. Wie ihr seht, eine tolle Alternative zu den meist runden Vorstellungen dieses Jahr.

Nachdem wir auf dem beeindruckenden Messestand von Breitling die neue Exospace B55 connected watch ausprobierten, ließen wir den Abend noch bei live Jazz Musik auf dem Messeplatz ausklingen. Wie ihr oben sehen könnt, eine tolle Kulisse!

Schmuckhighlights

Anders als auf der SIHH, ist Schmuck bei der Baselworld ein großes Thema. Und so besuchten wir am zweiten Tag die Schmuckhalle. Ein besonderes Highlight für mich. Nirgendwo sonst sieht man so viele besondere Schmuckstücke und Edelsteine wie hier.

In diesem Jahr kommen bei uns auch die Männer in Sachen Schmuck nicht zu kurz! Hier seht ihr unsere neue, schwarz rhodinierte Armbandriviere für Männer mit einem Madonnen Armband aus 18-karätigem Gelbgold. Die perfekte Kombination für den maritimen Look im Urlaub und den kommenden Sommermonaten! Beides könnt ihr in Kürze bei uns am Kurfürstendamm bestaunen.Madonna

BreitlingAbends ging es für uns noch zu einer Party von Breitling. Gemeinsam mit Kollegen aus anderen Niederlassungen und insgesamt rund 250 Gästen, feierten wir in einer secret location am Hafen in acht verschiedenen Themenräumen bis spät abends.

Die neue Rolex Daytona

Am letzten Tag erwarteten uns noch zwei besondere Highlights: die Termine bei Patek Philippe und Rolex. Zuerst ging es zu Rolex. Ich war sehr gespannt, die neue Rolex Daytona mit Cerachrome Lünette endlich in der Hand halten zu können. Lange haben Fans der Marke auf diese Uhr gewartet und die Erwartungen wurden meiner Meinung nach sogar noch übertroffen. Das Modell mit weißem Zifferblatt ist mein Favorit.Daytona

Neuheiten von Patek Philippe

Patek Philippe ist eine Marke mit besonderer Anziehungskraft! Und so trafen sich all unsere Geschäftsführer zum gemeinsamen Termin vor den Türen des Messestandes. Auf diesem Bild könnt ihr sehen, was diese Marke so einzigartig macht. Durch den Glasboden der Referenz 5204 kann man das wunderschöne Uhrwerk mit Chronographen Funktion und ewigem Kalender einsehen. Auch von vorne ist die Uhr wunderschön. Die meiste Aufmerksamkeit bekam jedoch die Neuvorstellung Referenz 5930G, eine Weltzeituhr mit Chronographenfunktion, inspiriert von einem Modell aus den 40er Jahren.

Ich freue mich auf das nächste Mal. Bis bald, eure Roxanne

Hier seht Ihr meinen Kollegen Philipp mit einer neuen Hublot. Dazu gibt es die passende Sonnenbrille!
Hier seht ihr meinen Kollegen Philipp mit einer neuen Hublot. Dazu gibt es die passende Sonnenbrille!
Beitrag verfasst am 24. Februar 2016 von Jan-Lukas Clas

Ein Auslandssemester an der Haaga-Helia Universität in Helsinki

Meine Motivation für ein Auslandssemester

Bereits während meiner Schulzeit interessierte ich mich sehr für einen Auslandsaufenthalt. Damals entschied ich mich allerdings gegen die Umsetzung, weil dies bedeutete, dass ich mein Abitur erst ein Jahr später erlangt hätte. Eine Anerkennung der im Ausland erbrachten Leistungen für das Abiturzeugnis war leider nicht möglich. Daher freute es mich besonders, dass ich nun von der HSBA und meinem Ausbildungsunternehmen, der Gerhard D. Wempe GmbH & Co. KG, die Möglichkeit erhielt, ein Semester im Ausland zu verbringen. Durch den Aufenthalt im Ausland erhoffte ich mir, eine neue Kultur kennenzulernen, die für mich nicht zuletzt wegen Finnlands Außenpolitik als vergleichsweise zurückhaltend gilt. Außerdem wollte ich mein Englisch aufbessern.

Uni-Alltag

Ich kann allen Austauschstudenten empfehlen, sich nach den gewählten Kursen der vorherigen Jahrgänge zu erkundigen und entsprechend zu orientieren. Fast alle meine Kurse fanden am Pasila Campus der Universität statt. Lediglich ein Kurs wurde am Vallila Campus veranstaltet. Die Fahrzeit zwischen beiden Campi beträgt ca. 15 min. Laut der PISA Studie der OECD (2012) verfügt Finnland über ein erstklassiges Bildungssystem. Die Haaga-Helia Universität zeichnet sich durch die praxisnahe Vermittlung des Lernstoffes aus. Der Unterricht findet, ähnlich wie an der HSBA, in Gruppen zwischen 20 und 40 Studenten statt. Alle Lehrveranstaltungen, die ich zur Anrechnung der Kurse an der HSBA im entsprechenden Semester benötigte, wurden angeboten und fanden vollständig und in gutem Englisch statt. Das Lehrsystem der Universität unterscheidet sich stark von dem der HSBA. An der HSBA wird hauptsächlich mit Skripten und kursbegleitenden Büchern gearbeitet, während an der Haaga-Helia der Unterricht deutlich offener gestaltet wird. Es wird viel mehr selbstständig gearbeitet, also werden Themen mit Hilfe des Internets von den Studenten selbst tiefer erschlossen und umfangreich den Kommilitonen durch Präsentationen vorgestellt.


In jedem meiner Kurse fanden Gruppenarbeiten statt. Auch gab es viele Hausaufgaben, die online übermittelt und benotet wurden. Die Gesamtnote der Kurse setzt sich so aus vielen Teilen, z. B. auch oftmals aus mündlicher Mitarbeit, Tests, Projekten oder auch Arbeiten in Kooperation mit Unternehmen, zusammen. Generell ist die IT-Nutzung alltäglich. Überall stehen genügend Computer zur Verfügung, die zum freien Arbeiten einladen. Die Klassenräume sind mit mehreren Beamern, Dokumentenkameras etc. ausgestattet. Der Pasila Campus zeichnet sich durch eine Sporthalle und ein Fitnessstudio weiter aus. Beide Angebote habe ich sehr gerne genutzt.

Freizeit-Angebot

Das Erasmus Student Network (ESN) bietet eine Vielzahl von Events und Reisen an, die die geografisch zentrale Lage von Helsinki sehr gut ausnutzen. Ich habe an vielen Veranstaltungen sowie dem Lapland Trip und der „Pirates of the Baltic Sea“-Reise nach Stockholm teilgenommen. Ich kann allen empfehlen, diese Angebote anzunehmen. Ich hatte viel Spaß und habe Studenten aus aller Welt kennengelernt.

Auch wegen des hohen Preisniveaus in Finnland lohnt sich ein Tagestrip nach Tallinn. Hierfür können Gutscheine von der Studentenorganisation Helga ausgenutzt werden, sodass der Trip nur 2 Euro kostet.

Weiterhin unternahm ich einen Wochenendtrip nach Riga, um neu kennengelernte Studenten zu besuchen. Besonders die Altstadt  und das Studentenleben der Stadt sind definitiv einen Besuch wert.

Leider konnte ich nicht am ESN Trip nach St. Petersburg teilnehmen, da dieser in der „Intensive Week“  stattfand, in der ich einen Kurs belegte. Daher entschied ich mich mit einigen Kommilitonen, selbstständig die Stadt zu besuchen. Wenn man per Fähre nach St. Petersburg reist und an der Grenze einen Unterkunftsnachweis vorlegt, kann man auch ohne Visa reisen.

Zum Ende meines Aufenthalts bildete ich mit einigen Studenten eine Gruppe, um ein „Summer Cottage“ anzumieten und ein Wochenende in Savonlinna zu verbringen. Ich würde dies als eines meiner schönsten Wochenenden während meines Aufenthalts bezeichnen.

Die Unterkunft

Ich wohnte in einer (frisch renovierten) WG mit einem niederländischen Mitbewohner in Kannelmäki. Die Unterkunft ist mehrheitlich von Austauschstudenten bewohnt und liegt ca. 5 min zu Fuß von der Bahnstation entfernt. Von dort aus sind es nur 13 Minuten zum Hauptbahnhof und 8 Minuten zur Station Pasila, die vor dem Pasila Campus liegt.

Fazit

Zusammenfassend möchte ich sagen, dass der Aufenthalt in Finnland für mich eine wirklich sehr schöne Zeit war. Ich kann jedem, der über ein Auslandssemster nachdenkt, von Herzen empfehlen, nach Helsinki zu gehen. Meine anfänglichen Erwartungen, eine neue Kultur kennenzulernen und auch das Englisch aufzubessern, wurden total bestätigt. Dennoch hatte ich mehr Kontakt zu Austauschstudenten als zu finnischen.

Das Auslandssemster ließ sich super in mein Studium integrieren. Ich habe mit 43 Credits in dem Semester alle Hamburger Kurse ersetzt und sogar einen weiteren Kurs aus dem folgenden Semester bereits angerechnet bekommen. Ich denke, die Erfahrungen, die ich in dieser Zeit gewonnen habe, und auch die weltweiten Kontakte, die ich knüpfte, werden mich sowohl privat, als auch beruflich weiterbringen.

Beitrag verfasst am 20. August 2015 von Alexander Binder

Manufakturbesuch Vacheron Constantin

Als „Markenbotschafter“ erhält man von Zeit zu Zeit die Möglichkeit, die Herstellerseite etwas genauer kennen zu lernen. So hatte ich Ende Juni für zwei Tage das Vergnügen, die traditionsreiche Luxusuhrenmanufaktur Vacheron Constantin mit Sitz bei Genf zu besuchen.

Die Ursprünge des Unternehmens gehen aufVacheron Constantin das Jahr 1755 zurück, in dem der Uhrmacher Jean Marc Vacheron das erste Mal urkundlich erwähnt wird, als er beim damaligen „Gewerbeamt“ seinen ersten Auszubildenden und ersten Mitarbeiter einstellte. Vacheron Constantin ist damit die weltweit älteste Uhrenmanufakatur, welche seither durchgängig produziert.

Dass es jedoch bei Vacheron Constantin nicht „altertümlich“ zugeht, wird einem sofort bewusst, wenn man den architektonisch hochtechnisierten Neubau in Plan-les-Ouates betritt.

Nach einem angenehmen Flug von Frankfurt nach Genf am Morgen des 24.6. gab es einen herzlichen Empfang am Genfer Flughafen und die Vorstellung der anderen Teilnehmer der Gruppe. Die Zusammenstellung war sehr international, denn außer Kollegen aus anderen Wempe-Niederlassungen waren auch die Markenbotschafter von skandinavischen, niederländischen und tschechischen Juwelieren vertreten.

Der erste Programmpunkt sah einen Besuch des nahegelegenen Plan-les-Ouates vor, in dem sich das Herzstück der Manufaktur befindet. Neben der Hauptverwaltung liegen hier auch die Werksmontage und die Endkontrolle der Uhrenmanufaktur.
Angekommen, erhielten wir eine sehr ausführliche Führung durch die verschiedenen „Workshops“. Diese gliederten sich auf in: die WareWM_01_005_15_Teaser_580x370px_V4_4neingangskontrolle, Montage der Zwei- bzw. Dreizeigeruhrwerke, Montage der kleinen Komplikationen und als besonderes Highlight die Montage der großen Komplikationen.

 

In jedem einzelnen dieser Workshops durften wir dem Uhrmacher direkt über die Schulter schauen. Es war beeindruckend und faszinierend zugleich, mit eigenen Augen zu sehen, wie die kleinen Meisterwerke am Handgelenk entstehen. Vor allem aber zu erleben, mit welcher Ruhe und akribischer Perfektion die Uhrmacher die Uhrwerke wie ein kleines Puzzle zusammensetzen.

Die letzte Station des Tages war ein Blick hinter die Kulissen der Endkontrolle. Hier wird die Uhr nicht nur auf Wasserdichtheit und Funktion getestet, sondern auch ein besonderes Augenmerk auf das äußere Erscheinungsbild der Uhr gelegt. Bei Vacheron Constantin dreht sich vieles um die Einhaltung der Kriterien des Genfer Siegels, eine der höchsten Auszeichnungen der Branche.

Beim anschließenden gemeiWM_01_005_15_Teaser_580x370px_V4_1nsamen Abendessen konnten wir den Tag noch einmal Revue passieren , und es gab einen angeregten Austausch mit den anderen europäischen Markenbotschaftern.

Tag zwei begann mit dem Transfer in das legendäre, idyllische Vallée de Joux, – dem Uhrmachermekka der Schweiz. In diesem kleinen, verträumten Bergtal der Schweiz, tummelt sich alles, was in der Schweizer Uhrenindustrie Rang und Namen hat. So liegen unmittelbar neben der Uhrwerkproduktionsstätte von Vacheron Constantin auch verschiedene Produktionsstätten von Audemars Piguet, Patek Philippe und anderen Herstellern.

 

Vacheron Constantin hat hier im Vallée de Joux, im kleinen Örtchen Le Brassus seine Uhrwerk- und Teileproduktion. Die Uhrwerksplatinen und Brücken werden hier aus dem Rohmaterial herausgefräst, versäubert und anschließend in aufwendigen Arbeitsschritten veredelt. Die Veredelungen beinhalten den Prozess des Rhodinierens, wie auch die Verzierung der Platinen und Brücken mit aufwendigen Zierschliffen. Nach der optischen und technischen Endkontrolle werden die Werkskomponenten verpackt und für den Versand zur Werksmontage in Plan-les-Ouates fertig gemacht.

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Die letze Station der Manufakturreise war eine Führung durch die berühmte Vacheron Constantin Maison im Herzen Genfs, gelegen auf einer Halbinsel der Rhone. Dort befindet sich heute die Vacheron-eigene Boutique sowie das Archiv des Hauses. Mit ganzem Stolz wurden uns historische Meilensteine der Firma dargelegt. Ebenso wurden wir durch die aktuelle temporäre Chronographenausstellung geführt.

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Nach diesem weiteren sehr inspirierenden Tag und einer offiziellen Verabschiedung nahmen die Teilnehmer wieder Kurs auf den Genfer Flughafen, um die Heimreise anzutreten.

Alles in allem waren es zwei sehr spannende und lehrreiche Tage in Genf. Ein Besuch des Vallée de Joux ist nicht nur für jeden Uhrenenthusiasten ein aufregendes Erlebnis und jede Reise Wert.

Euer Alexander