Beitrag verfasst am 04. Juli 2019 von Elisabeth Gläser

Manufakturbesuch bei Glashütte Original

Der Besuch in einer Manufaktur ist wichtiger Bestandteil in der Ausbildung unseres Uhrmacher-Nachwuchses. Jedes Jahr besuchen wir zur Markenschulung eine der großen Uhrenfirmen im Ort. Dadurch vertiefen und erweitern wir unser Wissen über die verschiedenen Uhrenmarken.
In diesem Jahr haben wir einen tollen Einblick in die Markenwelt von Glashütte Original erhalten. Glashütte Original ist nach der deutschen Wiedervereinigung aus den VEB Glashütte Uhrenbetriebe hervorgegangen und somit offizieller Rechtsnachfolger aller vor 1990 existierenden Uhrenfirmen.

Wir wurden von einer Mitarbeiterin des Marketings in dem beeindruckenden Atrium empfangen und durch die Manufaktur geführt. Das Atrium diente in der Vergangenheit auch oft als Ausrichtungsort für Konzerte und Lesungen. Das zeigt auch, dass sich Glashütte Original als Förderer von Film und Musik versteht. Zum Beispiel sind sie Partner der Dresdner Musikfestspiele oder der Berlinale und stiften dort jedes Jahr einen Preis. Nach einer Begrüßung haben wir uns auf den aufwändig gestalteten Lehrpfad durch die Manufaktur begeben und Einblicke in die Fertigung einer Glashütte Original Uhr vom Rohmaterial bis zum montierten Uhrwerk und schlussendlich zur fertigen Uhr erhalten.

Besonders beeindruckend waren die Genauigkeit und viele traditionelle Handarbeit. Man konnte hier hautnah erleben, welche Merkmale eine Manufaktur ausmachen. Glashütte Original erreicht eine sehr hohe Wertschöpfung in Glashütte und fertigt Räder, Platinen und selbst kleinste Schrauben vor Ort. Dazu haben sie verschiedenste Fräs-, Dreh-, und Errodiermaschinen. Die Finissage der Uhrwerksteile erfolgt größtenteils noch traditionell per Hand. Die Uhrwerke zeichnen sich durch typische Glashütter Merkmale, wie der handgravierte Unruhkloben, die gebläuten Schrauben oder die Schwanenhalsfeinreglage aus. Die einzelnen Abteilungen, wie z.B. Entwicklung, Fräserei, Montage, etc. sind eng miteinander verzahnt, um ein bestmögliches Produkt zu erhalten. Einfach gelebte Uhrmacherei. Auf jeden Fall sind wir jetzt große Glashütte Original Fans. 🙂
Die Auszubildenden freuen sich schon darauf, diese spannenden Einblicke bei Ihren nächsten Niederlassungseinsätzen unseren Kunden zu berichten. Ein herzlicher Dank auch an die Kollegen von Glashütte Original für die tolle Möglichkeit des Besuches.

Beitrag verfasst am 30. April 2019 von Lisa Holstein

„Uhrmacherin? – das ist aber ungewöhnlich!“

„Uhrmacherin? – das ist aber ungewöhnlich!“ – Einer der Sätze, die ich regelmäßig höre, sobald ich auf meine Berufswahl zu sprechen komme. Sowohl im Kreise der Familie, als auch unter Freunden – mein Werdegang als Uhrmacherin bietet immer eine Menge Gesprächsstoff. Die einzelnen Etappen meiner Ausbildung, mein 1. Platz beim Bundeswettkampf der Handwerkskammer oder mein Berufseinstieg in der Rolex Boutique Berlin – Themen über die ich bereits in meinem Blog berichtet habe – wecken regelmäßig großes Interesse bei meinem Gegenüber.

Aber warum wird man Uhrmacherin?
Uhrmacher werden von Kunden oft mit Ärzten verglichen und das nicht nur weil wir einen Kittel tragen. „Operationen an der offenen Uhr“ sind unser Alltagsgeschäft. Dieser Vergleich beschreibt sehr gut, warum ich mich für meinen Beruf so begeistern kann. Kunden eine Freude machen, indem man das Erbstück von Oma, das Geschenk zur Hochzeit oder den ersten erfolgreichen Geschäftsabschluss wieder zum Laufen und Glänzen bringt, motiviert mich jeden Tag. Auch ist bei der Reparatur einer Uhr ähnlich viel Konzentration und Fingerspitzengefühl gefragt, wie bei einer Operation. Diese Verbindung aus Technik, Handwerk und dem engen Kontakt zum Kunden, macht meinen Job für mich zum Traumberuf.

Was unterscheidet Wempe als Arbeitgeber von anderen Uhrenherstellern?
Wempe bietet dem Uhrmacher nach der Ausbildung sowohl den Weg als Service-/Werkstatt- als auch als Produktionsuhrmacher. Ich konnte schon während der Ausbildung über Praktika in verschiedenen Geschäften und Abteilungen ausprobieren, was mir am meisten liegt und Spaß macht. Diese sehr enge und individuelle Förderung hat mich motiviert und mich ehrgeizige Ziele, wie den Bundessieg, verfolgen lassen. Wer nachlesen möchte, hier mein Bericht zur Teilnahme am Bundewettbewerb: https://www.wempe-karriere.de/blog/einjahrvollerhighlights/

Wie kommt mein Uhrmacher-Beruf bei anderen an?
„Außergewöhnlich“, „interessant“, „selten“ oder „beeindruckend“ sind oft die Reaktionen auf meine Berufswahl als Uhrmacherin. Gerade als Frau in einem technischen/handwerklichen Beruf zu arbeiten, wird oft als besonders angesehen. So werde ich schnell zum Mittelpunkt von Gesprächen auf Partys oder Familienfeiern. Denn obwohl der Beruf selten ist, hat doch jeder eine oder mehrere, kleine oder große Uhren zu Hause und entsprechend einen Bezug dazu.

Beitrag verfasst am 25. Januar 2019 von Elisabeth Gläser

Die beste Schule für Uhrmacher – Das Traineejahr bei Wempe

Unglaublich wie die Zeit vergeht. Mittlerweile ist Julians Traineejahr fast schon vorüber. Er kann auf eine spannende und ereignisreiche Zeit zurückblicken.

Julian hat nach seiner Uhrmacher-Ausbildung, die er mit einem sehr guten Ergebnis abgeschlossen hat, ein individuell auf ihn zugeschnittenes Traineeprogramm begonnen. Im Rahmen dieses Traineejahres durchläuft er verschiedene Stationen, um seine Kompetenzen im Uhrenservice weiter zu verbessern und um am Ende als vielversprechende Nachwuchskraft in einer unserer Niederlassungen durchzustarten.

In den ersten beiden Monaten unterstütze er unsere Rolex-Boutique in Stuttgart. Dort war seine Aufgabe, den Uhrenservice zu implementieren, d.h. unser IT-System zur Annahme von Reparaturen aufzubauen, die Kollegen vor Ort zu schulen und alle damit anfallenden Probleme zu lösen. Er erweiterte in dieser Zeit auch sein Rolex-Wissen und unterstütze auch die Kollegen tatkräftig im Verkauf. Diese Zeit war ganz spannend für ihn, da er den Aufbau eines Uhrenservices begleiten durfte und dies wiederum eine ganz neue Sichtweise mit sich brachte. Weiterhin konnte Julian hier wertvolle Erfahrungen in der Kundenkommunikation sammeln.

Im Anschluss an die Rolex-Boutique ging es nach Glashütte in die Uhrenwerkstatt. Hier lag der Schwerpunkt auf der Reparatur von Uhren der Marken Tag Heuer, Breitling, Glashütte Original, Omega, Panerai, Wempe Zeitmeister und Chronometerwerke sowie Chopard. Auf die Schulung der Reparaturen, die er später mal im Geschäft auch selbst ausführen kann, wurde besonders viel Wert gelegt. Weiterhin hat Julian Einblicke in unsere Administration und in unser Furniturenlager erhalten. Hier zeichnete sich Julian besonders durch seine hohe Genauigkeit und Qualitätsarbeit aus.

Sein Highlight im ersten halben Jahr stellte dann der Einsatz in unserer größten Niederlassung – die Maximilianstraße in München – dar. Insgesamt fünf Uhrmacher und Uhrmachermeister beraten hier unsere Kunden zur bestmöglichen Reparatur ihrer Uhren. Die Markenvielfalt, die sonst kein anderes Geschäft bieten kann und die einzigartig hohe Anzahl an Meisterwerken der Uhrmacherkunst, die den Kunden gezeigt werden können, waren für Julian sehr beeindruckend. Dazu zählen verschiedenste Tourbillon, Ewige Kalender oder sogar Minutenrepetitionen. Imponiert hat ihm hier auch die Professionalität des Uhrenservices. Er konnte von den Besten der Besten lernen.

Es geht aufregend für Julian weiter. Er wird für die nächste Zeit unser Team in London mit seiner hohen Kompetenz im Uhrenservice unterstützen. Natürlich berichten wir euch, welche Erfahrungen und Erlebnisse er in dieser Zeit machen konnte.

Für mich als Ausbilderin ist es immer spannend, wie Julian und auch unsere anderen ehemaligen Auszubildenden sich nach ihrer Ausbildungszeit persönlich und in ihrer Uhrmacherkompetenz weiterentwickeln.

Eure Elisabeth Gläser

Beitrag verfasst am 10. Oktober 2018 von Luise Rueffer

Wie ich zu Wempe kam

Der Apfel fällt bekanntlich nicht weit vom Stamm. Meine Schwester arbeitete bereits beim Juwelier und hat von ihren Aufgaben und den schönsten Produkten erzählt. Ich fand das total spannend.
Für mich waren Uhren schon immer mehr als nur Schmuck, aber den wahren Wert hat mir erst ein Besuch der Münchner Wempe-Niederlassung in der Maximilianstraße gezeigt. Der Uhrmachermeister dort erklärte mir die Besonderheiten der Uhrwerke und welche Handarbeit und Feinheit hinter jeder einzelnen Uhr steckt. Zu diesem Zeitpunkt wurde mir bewusst, dass ich dieses Handwerk erlernen und verstehen möchte. So kam ich zur Uhrmacherei und die Begeisterung am Handwerk war geweckt.

Während der Ausbildung in der Wempe-Ausbildungswerkstatt in Glashütte wurde mir die Vielfalt der verschiedenen Uhren mit den außergewöhnlichsten Funktionen erklärt und somit bewusst. So lernte ich den richtigen Umgang mit hochwertigen Uhren sowie Schritt für Schritt eine Uhr zu reparieren, zu regulieren und neue Werkteile anzufertigen.

Ich habe mich nach der Ausbildung bewusst für die Servicewerkstatt von Wempe (und die größte unabhängige Reparataurwerkstatt Europas) in Hamburg entschieden, um weiter an Uhren arbeiten zu können. Natürlich ist dies in den Niederlassungen auch möglich, doch in der Servicewerkstatt kann ich eine Uhr komplett bearbeiten, sie zerlegen, den Fehler suchen, die Uhr wieder zusammenbauen, sie regulieren und einschalen. Es ist für mich ein tolles Gefühl, eine fertige Uhr abzugeben und zu wissen, einen Kunden glücklich machen zu können.

Ein weiterer Vorteil der Werkstatt ist, dass sie in der schönsten Stadt Deutschlands ist und ich von der Elbe in Dresden an die Elbe in Hamburg ziehen konnte. 🙂

Mein Start in der Werkstatt wurde mir sehr angenehm gemacht. Die Kollegen haben mich als „Hamburg-Frischling“ herzlich empfangen und stehen mir mit Rat und Tat zur Seite.

Momentan befinde ich mich in einer Art vierten Lehrjahr. Das heißt, dass mir genügend Zeit gegeben wird, um mich in die Werke einzuarbeiten. Hier in unserer Hamburger Werkstatt ist die Marke Rolex die „Einsteiger-Marke“. Schon alleine das ist sehr besonders, dass man gleich an einer der hochwertigsten Marken weltweit schrauben darf.

 

 

Beitrag verfasst am 03. Juli 2018 von Elisabeth Gläser

Uhrmacher:innen-Ausbildung beendet – und wie geht es weiter?

Unglaublich, wie schnell drei Jahre vergehen. Ich erinnere mich noch genau an den Tag, an dem ich Chris, Alina und Karl an ihrem ersten Ausbildungstag bei uns im Ausbildungszentrum für Uhrmacher:innen begrüßen durfte. Alle drei waren gespannt auf die kommende Zeit und voller Erwartungen. Mittlerweile sind drei lehrreiche Jahre vergangen und ich muss mich von unserem 3. Ausbildungsjahr verabschieden. Es waren drei schöne Jahre, die sich durch eine hohe Motivation unsere Azubis, einer Menge neu zu erlernendem Wissen und super Teamstimmung ausgezeichnet haben.

Den Höhepunkt der Ausbildung stellt die Gesell:innenprüfung dar. Hier müssen die Azubis über den Zeitraum einer Woche ihr Können im Bereich der Reparatur einer Quarz- und mechanischen Uhr, sowie im Anfertigen von Bauteilen unter Beweis stellen. Abgerundet wird die Prüfung durch ein Fachgespräch und eine schriftliche Theorieprüfung. Alle drei Azubis haben ihre Prüfungen mit Bravour und überdurchschnittlichen Ergebnissen gemeistert. Es konnten zum Beispiel Gesamtergebnisse von 88 und 91 Prozent erzielt werden. Besonders stolz sind wir auf die sehr guten Praxisergebnisse – allein die 95 Prozent von Chris sprechen da für sich. Damit gehören unsere Azubis wieder zu den besten Uhrmacher:innen in Sachsen!

Gefeiert wurden die guten Ergebnisse bei unserer alljährlichen Abschlussfeier mit allen Uhrmacher:innen-Azubis. In diesem Jahr haben wir eine Trampolinhalle unsicher gemacht und den Abend mit einem gemeinsamen Essen ausklingen lassen.

Der würdige Abschluss erfolgte mit der Freisprechung unserer Uhrmacher:innen-Azubis. Im Rahmen einer Festveranstaltung im Congress Center Dresden, einer tollen Location direkt an der Elbe gelegen, wurden die Gesell:innenbriefe überreicht und die Glückwünsche zur bestandenen Prüfungen verteilt.

Wir freuen uns sehr, dass wir alle Azubis nach ihrer Ausbildung übernehmen können. Alina wird zukünftig in unserer Hamburger Werkstatt hochwertige Uhrenmarken wie Rolex oder Patek Philippe reparieren. Chris stellt sich der Herausforderung als Service-Uhrmacher in unserem Leipziger Niederlassung und Karl beginnt eine Tätigkeit in unserem Glashütter Service-Atelier.

Ich als Ausbildungsleiterin möchte mich für drei tolle gemeinsame Jahre bedanken, die durch gegenseitiges Vertrauen und einer sehr angenehmen Zusammenarbeit geprägt waren und wünsche unseren drei Uhrmachergesell:innen alles Gute für die Zukunft!

Eure Elisabeth

Beitrag verfasst am 29. Mai 2018 von Lukas Weiss

Warum Uhrmacher

Was die Uhrmacherei für mich so interessant macht, ist die Verbindung eines sehr traditionsreichen Handwerks mit modernsten Technologien. Heute noch werden jahrhundertalte Mechanismen verwendet, die mit hochpräzisen Produktionsanlagen gefertigt werden. Mechanische Uhren funktionieren noch nach dem gleichen Grundprinzip wie bereits vor hunderten von Jahren. Gleichzeitig wurden Quarzuhren entwickelt, die uns die Zeit genauer als je zuvor messen.

Außerdem ist das Thema Zeit und Zeitmessung an sich ein so interessantes Thema – von den ersten Versuchen der Zeiteinteilung mit Elementaruhren bis hin zu modernen hochpräzisen Atomuhren. Weiterhin liegt meine Faszination an diesem Handwerk in der präzisen Arbeit, der Liebe zum Detail und den technischen Zusammenhängen in mechanischen Uhren.

Die Vorteile einer Ausbildung zum:zur Uhrmacher:in bei Wempe im Vergleich zu anderen Uhrenherstellern liegen vor allem in den vielfältigen Tätigkeitsfeldern und Entwicklungsmöglichkeiten nach der Ausbildung.

Als Uhrmacher:in bei Wempe stehen einem grundsätzlich drei Wege offen:

  1. Die Tätigkeit als Uhrmacher:in in der Produktion unserer eigenen beiden Uhrenlinien Wempe Zeitmeister und Wempe Chronometerwerke die in unserer Sternwarte in Glashütte gefertigt werden.
  2. Die Tätigkeit als Service-Uhrmacher:in in der größten unabhängigen Uhrenwerkstatt Europas, in unseren Werkstätten in Glashütte und Hamburg. Dort reparieren wir den größten Teil der Uhren, die in unseren Niederlassungen zum Service angenommen werden. Das bedeutet eine hohe Anzahl an verschiedenen Uhrenmarken und dadurch eine vielseitige und abwechslungsreiche Beschäftigung.
  3. Die Tätigkeit als Service-Uhrmacher:in im Uhrenservice einer unserer vielen Niederlassungen im In- und Ausland.

Ein weiterer Vorteil der Ausbildung bei Wempe ist, dass wir Auszubildende diese Abteilungen im Rahmen von Praktika kennenlernen und so für uns persönlich herausfinden können, welches Tätigkeitsfeld uns liegt und somit ideal auf die Position vorbereitet werden können, die wir nach unserer Ausbildung anstreben.

Diese Praxiserfahrungen sind neben den betreuten Praktika in den Servicewerkstätten und der Produktion ebenso Niederlassungseinsätze, in denen wir für mehrere Wochen in einem bestimmten Geschäft Erfahrungen aus dem Arbeitsalltag im Uhrenservice sammeln können.

Durch die persönliche und individuelle Betreuung während unserer Ausbildung werden für uns die optimalen Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Ausbildung zum Uhrmacher geschaffen.

 

Beitrag verfasst am 22. März 2018 von Lukas Weiss

Als Uhrmacher-Azubi im Service einer Niederlassung

Ein Einsatz im Geschäft stellt für uns Uhrmacher-Auszubildende immer etwas Besonderes dar. Es geht vom beschaulichen Glashütte in eine große deutsche Metropole. In meinem Fall war das ein dreiwöchiger Aufenthalt in unserem Nürnberger Geschäft. Für mich war das der erste Einsatz in einer unserer Wempe-Niederlassungen. Jede Niederlassung hat ihren eigenen Charme. Nürnberg ist ein eher kleineres Geschäft mit einem sehr familiären und herzlichen Team, so wurde es mir jedenfalls im Vorwege erzählt.
Vor dem Start in Nürnberg hat die Ausbilderin in unserem Ausbildungszentrum verschiedene Vorbereitungen getroffen. Das Service-eigene Computersystem, wichtige Details zu den einzelnen Uhrenmarken, die Annahme von Reparaturen und verschiedene Kundensituationen wurden geschult und geübt. So konnte ich an der Seite eines erfahrenen Uhrmachermeisters gut in den ersten Tag starten und unsere anspruchsvollen Kunden kompetent zu allen Servicefragen beraten.

Wie lief der erste Arbeitstag in einer neuen Niederlassung ab? Ich würde ihn als aufregend, spannend und voller neuer positiver Eindrücke beschreiben. Am ersten Tag lernte ich das Team und das Geschäft kennen, insbesondere den Bereich des Uhrenservices. Nach einem Einführungsgespräch ging es auch schon in die Praxis. Die ersten Kunden wurden beraten und kleine Reparaturen durchgeführt. Die Integration ins Team verlief durch die offene Art der Kollegen sehr schnell und problemlos.


Während der drei Wochen habe ich zahlreiche Arbeiten an unterschiedlichsten Uhren durchgeführt. Um nur einige zu nennen: Wechsel und Kürzen von Armbändern, Schließen- und Gehäusereparaturen, Reglage verschiedenster mechanischer Uhrwerke, Aufarbeitung von Bändern und Gehäusen und Teilreparaturen, wie z. B. einen Glasersatz. Weiterhin konnte ich unsere Kunden zur Reparatur ihrer defekten Uhr beraten und diese nach Hamburg in unsere zentrale Uhrenwerkstatt senden. Neu und spannend war dabei für mich auch das Zusammenspiel und die Kommunikation mit unserer Uhrenwerkstatt, den Herstellern sowie Lieferanten zu erleben und selbst mitzugestalten.
Besonders gut hat mir vor allem der direkte und abwechslungsreiche Kundenkontakt sowie die Beratung beim Lederbandverkauf gefallen.
Nach drei spannenden Wochen und einer herzlichen Verabschiedung durch das Niederlassungsteam ging es wieder nach Glashütte ins Ausbildungszentrum zurück. Der Einsatz in Nürnberg hat mich auf jeden Fall darin bestärkt, dass für mich eine spätere Tätigkeit als Service-Uhrmacher sehr reizvoll ist.

 

Beitrag verfasst am 02. Februar 2018 von Elisabeth Gläser

Wempe & die Landesmeisterschaft im Uhrmacher:innenhandwerk

Jedes Jahr findet der Bundesausscheid des praktischen Leistungswettbewerbes im Uhrmacher:innenhandwerk in Würzburg statt. Zuvor fand in Dresden die Ehrung der Landessieger:innen durch die Handwerkskammer Dresden statt. Insgesamt konnten unsere Uhrmacher:innen-Azubis mit ihren Ergebnissen den 1.-3. Platz in Sachsen erreichen.
Wir waren aufgrund der sehr guten Leistungen von Hanna Steffen eingeladen. Ein fertiger Uhrmacher-Auszubildender von uns, der ebenfalls Landessieger geworden wäre, durfte leider aufgrund seines Alters nicht zum PLW (Praktischer Leistungswettbewerb der Handwerksjugend bzw. Profis leisten was) fahren. Die Bilder und die Urkunde, die wir als Ausbildungsbetrieb erhalten haben, möchte ich Euch nicht vorenthalten.

Daher hat Hanna uns bzw. das Land Sachsen zum Bundeswettkampf vertreten. Dort erreichte sie den 5. Platz. Leider hat es in diesem Jahr zu keinem Platz unter den besten drei Azubis gereicht. Schade. Ich denke, es ist trotzdem ein Erfolg, dass wir im 4. Jahr in Folge die sächsische Landessiegerin stellen konnten. Daher wieder eine Bestätigung, so weiterzumachen und ein schöner Abschluss unserer Anstrengungen und unseres Engagements im letzten Jahr.

Beitrag verfasst am 20. November 2017 von Dejana Radovanovic

Die Junghans-Akademie – Aus dem Schwarzwald in die Welt

„Mit Junghans beweisen Sie nicht Status sondern Stil“. Vor Kurzem hatte ich das Vergnügen, die Junghans-Akademie zu besuchen. Werte wie Design, Tradition, Vertrauen, Made in Germany, Technologie und Bekanntheit standen hierbei im Fokus. Diese Werte setzt sich die Marke Junghans sowohl als Selbstverständlichkeit als auch als täglichen Ansporn zum Ziel.

 

Der einst größte Uhrenhersteller der Welt blickte im Jahre 2009 stürmischen Zeiten entgegen, als die Marke kurz vor dem Aus stand. Dr. Hans-Jochen Steim und sein Sohn Hannes Steim übernahmen in jenem Jahr das Unternehmen. Gemessen an den Stückzahlen, kann die Uhrenfabrik inzwischen wieder an frühere Erfolge anknüpfen. Mit rund 50.000 Uhren pro Jahr ist Junghans heute wieder der größte deutsche Hersteller und die Marke erfolgreicher als jemals zuvor in seiner langen Geschichte.

Diese spannenden Ereignisse, die Unternehmensphilosophie, einfache und komplexe technische Informationen sowie die Neuheiten 2017 präsentierten uns begeistert die Mitarbeiter vor Ort.

Nachdem wir die Möglichkeit hatten, einen Blick auf die Neuheiten der diesjährigen Kollektion zu werfen, wie zum Beispiel die „Meister Driver Automatic“, die „Form C“, den „Meister Pilot“ (mit DLC-Beschichtung), oder den „Meister Driver Day Date“, lässt sich gut nachvollziehen, warum die Mitarbeiter so begeistert von den Uhren sind. Mein persönliches Highlight war dabei die auf 222 Exemplare limitierte „Max Bill“, deren kreativer und kunstvoller Gehäuseboden mich besonders fasziniert hat. Max Bill beschreibt diesen mit der für ihn charakteristischen Kleinschreibung „ein reines spiel von form und farbe… allein zum zweck, durch seine existenz zu erfreuen“.

Neben den Uhren konnten wir auch Eindrücke vom Junghans-Museum sowie der Uhrenfabrik von Junghans gewinnen. Das Interessante hierbei ist die Tatsache, dass der mit wirklich eindrucksvoller Architektur designte Terrassenbau unter Denkmalschutz steht.

Die Aufmerksamkeit der Teilnehmer wurde im Laufe des Tages in Form eines Spiels auf die Probe gestellt, indem man unter anderem knifflige Multiple-Choice Fragebögen zusammen mit seiner Tischgruppe beantworten durfte und Fehler in der Display-Deko aufsuchen sollte, um sich Punkte zu erkämpfen. Bevor sich der sehr informative und lehrreiche Tag dem Ende neigte und wir den Abend mit einem kalten Getränk an der Bar des Hotels ausklingen konnten, durften sich die Gewinner des Spiels über einen Preis der Firma Junghans freuen.

 

 

 

Beitrag verfasst am 16. Juni 2017 von Luise Rueffer

Tipps für eine erfolgreiche Uhrmacher-Abschlussprüfung

Wir, das dritte Ausbildungsjahr der Uhrmacher-Azubis aus Glashütte, stecken aktuell mitten in der Vorbereitung für unsere Abschlussprüfung. Schon lange vor den Prüfungen haben wir uns zusammengesetzt und über verschiedene Möglichkeiten für das effektivste Lernen beratschlagt. Einig waren wir uns vor allem in einem Punkt: Dass es am besten wäre, alle Klausuren der relevanten Berufsschulfächer erneut zu lösen und somit eine optimale Wiederholung zu erzielen.
Außerdem haben wir eine Lerngruppe gebildet. Dadurch kann ein doppelter Nutzen erzielt werden: wer eine Frage hat, kann diese stellen und erhält eine schnelle Antwort. Derjenige, der die Frage beantwortet, hat einen Wiederholungseffekt und kann sein Wissen testen.

Zusammengefasst sah die Prüfungsvorbereitung für die Theorieprüfung wie folgt aus: Karteikarten über die wichtigsten und schwierigsten Themen der Uhrentechnik schreiben und diese täglich wiederholen, alle Klausuren aus den drei Ausbildungsjahren erneut lösen, mehrere Treffen mit unserer Lerngruppe, bei der wir alle prüfungsrelevanten Themen erneut durchsprechen und technische Zeichnungen üben, mit der Wirtschaftskunde-App die Multiple-Choice-Fragen üben, zu den Konsultationen in der Berufsschule auf das jeweilige Thema mit Fragen vorbereiten und Theoriewiederholung mit unserer Ausbilderin im Ausbildungszentrum.

Die Theorieprüfung haben wir mit diesen Methoden vor zwei Wochen erfolgreich gemeistert, als nächstes steht nun die praktische Prüfung an. Wie auf die Theorieprüfung wurden wir auch drei Jahre lang auf die praktische Prüfung vorbereitet. Die Hauptaufgabe übernimmt hierbei Elisabeth Gläser, die uns in den letzten drei Jahren alles von den Grundlagen bis hin zu speziellen Technologien an der Uhr gezeigt und mit uns trainiert hat. Dabei hat sie uns immer mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Ihre Vorbereitung vor der praktischen Prüfung besteht u.a. darin, eine Nomos Tangente mit Fehlern zu versehen. Diese Uhr müssen wir dann komplett reparieren. Im Anschluss wertet unsere Ausbilderin die Arbeit an der Uhr aus, gibt uns ein direktes Feedback und wenn nötig Verbesserungsvorschläge. Neben der mechanischen Uhr wird in der Prüfung auch eine Quarzuhr bearbeitet. In unserem Ausbildungszentrum üben wir das Demontieren und Montieren verschiedener Quarzuhrtypen sowie das Ausmessen mit den Quarzuhrprüfgeräten. Ein weiterer Prüfungsteil besteht in der Anfertigung eines Bauteils einer mechanischen Uhr. Daher fertigen wir noch verschiedene Komponenten einer Uhr in der geforderten Zeit an, diese wertet unsere Ausbilderin aus, damit wir einen besseren Überblick über unseren Leistungsstand bekommen.

Diese intensive Vorbereitung ist uns nur auf Grund der hochwertigen Ausstattung unseres Ausbildungszentrums,  die individuelle Betreuung mit einer überschaubaren Anzahl Azubis und der hervorragenden Kompetenz unserer Ausbilderin Elisabeth Gläser möglich.

All diese Faktoren ermöglichen uns eine optimale Vorbereitung für unsere Prüfung und für einen erfolgreichen Start nach der Ausbildung in das Berufsleben im Hause Wempe.

Herzliche Grüße,

Eure Luise