Beitrag verfasst am 13. August 2016 von Philipp Steeg

Mein Manufakturbesuch bei Vacheron Constantin

Vor kurzem wurde ich zum Besuch der Manufaktur von Vacheron Constantin nach Genf eingeladen. Drei Tage lang durfte ich gemeinsam mit zwölf anderen Juwelieren aus ganz Europa die Geheimnisse der Manufaktur direkt vor Ort erleben. Vacheron Constantin ist die älteste, durchgängig produzierende Uhrenmanufaktur der Schweiz und außerdem eine der Hochwertigsten. Beinahe alle Uhren, die hier in sehr exklusiven Stückzahlen entstehen, tragen die Genfer Punze: Ein Qualitätsmerkmal, das höchste Uhrmacherkunst auszeichnet. Die Punze bescheinigt unter anderem, dass selbst das kleinste Teil im Uhrwerk bearbeitet und finissiert wird. Nur wenn eine Uhr alle Anforderungen der Genfer Punze erfüllt, darf sie auf das Gehäuse geprägt werden, wie es auf diesem Foto zu sehen ist.


Untergebracht waren wir im Swissôtel Metropole, welches direkt in der Genfer Innenstadt und am Ufer des Genfer Sees liegt. Am ersten Tag ging es für uns gleich morgens nach Plan-Les-Ouates. Dort ist der internationale Firmensitz von Vacheron Constantin: ein wunderschönes Gebäude in Form eines halben Malteserkreuzes, das Symbol der Manufaktur. Neben der Unternehmensführung und Verwaltung finden sich hier auch die Fertigungsstätten, die wir natürlich besichtigen durften.

Philipp Steeg

Der Besuch war eine absolut spannende Erfahrung! Wir konnten den Uhrmachern direkt bei Ihrer Arbeit zuschauen und persönlich mit Ihnen sprechen. Vor allem die Fertigung komplizierter Uhren war für mich sehr interessant. Hier arbeitet jeder Uhrmacher von Anfang bis Ende an einem Uhrwerk, bis es schließlich komplett ist und in die Uhr eingeschalt wird. So baut jeder Uhrmacher eine ganz persönliche Beziehung zu der Uhr auf, die er fertigt. Dies zeigt die Besonderheit einer sehr individuellen Produktion von Vacheron Constantin auf, wie es sie heute nur noch bei den hochwertigsten Manufakturen weltweit gibt.
Im Anschluss hatten wir die Gelegenheit, uns die neue Overseas Kollektion genauer anzuschauen. Die neuen Modelle bieten feinste Uhrwerke in einem sportlichen Gehäusedesign. Jedes Modell hat drei unterschiedliche Armbänder: Metall, Leder und Kautschuk. Diese lassen sich durch das einfache Schnellwechselsystem bequem austauschen.

Philipp Steeg1

Am nächsten Tag starteten wir morgens in die neue Manufaktur von Vacheron Constantin in Le Brassus. Hier, im Tal der Uhren, werden die Teile der Uhrwerke produziert und bearbeitet. Modernste CNC Fräsmaschinen fertigen – von der Grundplatine bis zum Chronographenhebel – das gesamte Uhrwerk in Einzelteilen, bevor die Teile mit den für Vacheron Constantin typischen Verzierungsarbeiten versehen werden. Für jede Finissierung gibt es Spezialisten und kein Teil verlässt die Manufaktur nach Plan-Les-Ouates, bevor es nicht sorgfältig von Hand bearbeitet wurde.

Auch der dritte Tag war ein ganz Besonderer. In der Manufaktur in Plan-Les-Ouates besichtigten wir die Métier d’Arts, die Abteilungen des Kunsthandwerks. Diese Abteilungen umfassen Emailarbeiten, Gravuren und Diamantfassen: Dies sind Handwerkskünste, die seit Jahrhunderten bestehen und nur noch von wenigen Firmen beherrscht und ausgebildet werden. Hier entstehen besondere Zifferblätter und Gehäuse für limitierte Editionen oder Sonderanfertigungen, die ganz nach dem Wunsch des Kunden gestaltet werden können. Gearbeitet wird dafür zum Teil an Maschinen, die über 100 Jahre alt sind. Jedes Teil ist ein Unikat!
Insgesamt waren es drei sehr schöne und erlebnisreiche Tage in der Schweiz, in denen ich Vacheron Constantin ganz genau kennenlernen durfte. Dank der vielen neuen Eindrücke kann ich meinen Kunden und Kollegen in der Niederlassung die Marke jetzt noch näherbringen.

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